RadRover 6 Plus Step-Thru 750W: Ein Mechaniker packt aus – Was du vor dem Kauf wissen musst

RadRover 6 Plus Step-Thru 750W: Ein Mechaniker packt aus – Was du vor dem Kauf wissen musst

Moin, moin, ihr zukünftigen E-Scooter-Fahrer! Ich bin's, euer Schrauber des Vertrauens, und heute nehme ich den RadRover 6 Plus Step-Thru mit 750W unter die Lupe. Ja, genau den, der in der Werbung immer so toll aussieht. Ich habe in meiner Werkstatt schon einige dieser Dinger gesehen und repariert, also lasst uns mal Klartext reden und die Marketing-Märchen beiseite schieben.

Wofür ist der RadRover 6 Plus Step-Thru geeignet?

Der RadRover 6 Plus Step-Thru ist ein E-Bike, das sich als vielseitiger Allrounder positioniert. Mit seinem tiefen Einstieg ist er besonders für Leute geeignet, die Wert auf Komfort beim Auf- und Absteigen legen. Er ist ideal für Pendler, die nicht immer auf Asphalt unterwegs sein wollen, und für Freizeitfahrer, die auch mal einen Feldweg oder eine leichte Steigung mitnehmen möchten. Aber, und hier kommt das große Aber, er ist kein Geländemonster, auch wenn er so aussieht. Das Marketing erzählt dir gerne was anderes.

Reichweite in der Realität: Mehr Schein als Sein?

Die Herstellerangaben zur Reichweite sind oft so optimistisch wie ein Politiker vor der Wahl. In der Praxis sieht das ganz anders aus. Rad gibt eine Reichweite von bis zu 72 km an, aber in meiner Werkstatt sehe ich, dass die meisten Fahrer mit dem RadRover 6 Plus Step-Thru eher 40 bis 60 km schaffen. Das hängt natürlich stark von verschiedenen Faktoren ab:

  • Fahrstil: Wer ständig Vollgas gibt, wird die Batterie schneller leeren. Sanftes Beschleunigen und eine konstante Geschwindigkeit bringen mehr Reichweite.
  • Gelände: Hügelige Strecken und Gegenwind sind echte Energiefresser. Flache Strecken sind deutlich effizienter.
  • Gewicht: Je mehr Zuladung (Fahrer + Gepäck), desto geringer die Reichweite.
  • Reifendruck: Ein zu geringer Reifendruck erhöht den Rollwiderstand und verbraucht mehr Energie.
  • Aussentemperatur: Bei Kälte verliert der Akku schnell an Leistung.

Die 750W Motorleistung ist gut für normale Fahrten, aber erwartet keine Wunder. Der Akku ist mit 672 Wh nicht gerade der größte. Und man sollte nicht vergessen: die Batterie ist ein Verschleissteil. Nach 2-3 Jahren kann die Kapazität deutlich nachlassen. Dann ist ein neuer Akku fällig, und das kostet.

Typische Probleme des RadRover 6 Plus Step-Thru

Jetzt wird's spannend, denn hier kommt die Wahrheit auf den Tisch. In meiner Werkstatt sehe ich immer wieder die gleichen Probleme mit dem RadRover 6 Plus Step-Thru:

  • Speichenbrüche: Die Räder sind nicht die stabilsten. Bei häufigen Fahrten über Bordsteinkanten oder unebenen Wegen brechen die Speichen gerne mal. Das ist ein bekanntes Problem bei E-Bikes mit diesem Gewicht und dieser Belastung.
  • Bremsen: Die Bremsen sind okay, aber nicht überragend. Oftmals müssen sie nachjustiert werden oder die Bremsbeläge sind schnell abgenutzt. Bei nasser Fahrbahn lassen sich die Bremsen schnell überhitzen.
  • Display: Das Display ist nicht immer zuverlässig. Es kann zu Ausfällen kommen oder die Anzeige ist nicht mehr korrekt. Das kann ärgerlich sein, wenn man wichtige Informationen nicht ablesen kann.
  • Akku: Der Akku ist zwar nicht schlecht, aber er ist auch nicht der beste. Bei Kälte verliert er schnell an Leistung und die Lebensdauer ist begrenzt. Die Kontakte können korrodieren wenn man den Akku bei Regen nicht schützt.
  • Schutzbleche: Die Schutzbleche sind aus Kunststoff und nicht sehr stabil. Bei Stürzen oder Zusammenstößen brechen sie schnell ab.
  • Kabel: Die Kabel sind nicht immer optimal verlegt und können scheuern. Das kann zu Kurzschlüssen führen.
  • Motor: Der Motor selbst ist meistens zuverlässig, aber die Stecker sind anfällig für Korrosion. Besonders im Winter ist das ein Problem.

Das sind keine Einzelfälle, sondern Probleme, die ich regelmäßig sehe. Die Qualität der verbauten Teile ist nicht immer die beste, und das merkt man im Alltag. Der RadRover ist eher Massenware, und das merkt man ihm an. Billige Komponenten sorgen für billige Reparaturen, aber auch für mehr Reparaturen.

Wie zuverlässig ist der RadRover 6 Plus Step-Thru wirklich?

Um es kurz zu machen: Der RadRover 6 Plus Step-Thru ist nicht der zuverlässigste E-Scooter auf dem Markt. Er ist okay für den Gelegenheitsfahrer, aber wer ihn täglich nutzt und ihn auch mal etwas härter ran nimmt, wird früher oder später mit Problemen konfrontiert werden. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist in Deutschland okay, aber nicht immer sofort. Manchmal muss man etwas warten. Und das kann ärgerlich sein, wenn man das Rad dringend braucht.

Wiederverkaufswert: Was bleibt am Ende übrig?

Der Wiederverkaufswert des RadRover 6 Plus Step-Thru ist eher mittelmäßig. E-Bikes verlieren generell schnell an Wert, besonders wenn sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Der RadRover ist auch kein begehrtes Sammlerstück. Du wirst ihn zwar los, aber du solltest nicht mit einem hohen Preis rechnen. Die Nachfrage ist vorhanden, aber es gibt viele gebrauchte E-Bikes auf dem Markt. Rechne mit einem Wertverlust von etwa 30-50% nach 2-3 Jahren. Die Tatsache, dass RadRover oft mit Rabattaktionen lockt, drückt den Wiederverkaufswert zusätzlich.

Tipps für zukünftige Käufer

Wenn du trotzdem einen RadRover 6 Plus Step-Thru in Erwägung ziehst, dann beachte folgende Punkte:

  • Gebraucht kaufen: Ein gebrauchtes Modell kann eine gute Option sein, um Geld zu sparen. Achte aber genau auf den Zustand.
  • Probefahrt: Mach unbedingt eine Probefahrt, bevor du kaufst. So kannst du selbst sehen, ob das Rad zu dir passt und ob es irgendwelche Mängel gibt.
  • Zustand prüfen: Kontrolliere den Rahmen auf Risse, die Speichen auf Bruchstellen, die Bremsen auf Funktion, das Display, die Batterie und die Kabel.
  • Servicehistorie: Frag nach, ob das Rad regelmäßig gewartet wurde. Eine gute Servicehistorie ist ein Pluspunkt.
  • Originalteile: Achte darauf, dass das Rad mit Originalteilen ausgestattet ist. Billige Nachbauten sind oft von minderer Qualität.
  • Keine überstürzten Käufe: Lass dich nicht von Rabattaktionen unter Druck setzen. Nimm dir Zeit, um verschiedene Optionen zu vergleichen.

Achte besonders auf den Akku. Ein neuer Akku kostet schnell ein paar hundert Euro. Und prüfe die Bremsen gründlich, bei einer Probefahrt. Die sind bei diesem Modell eher unterdimensioniert.

Alternativen zum RadRover 6 Plus Step-Thru

Wenn du nicht unbedingt auf den RadRover 6 Plus Step-Thru festgelegt bist, gibt es einige Alternativen, die je nach deinen Bedürfnissen besser geeignet sein könnten:

  • Cube Kathmandu Hybrid: Ein hochwertigeres E-Bike mit besserer Verarbeitung und zuverlässigeren Komponenten. Ist aber teurer.
  • Gazelle Ultimate C380 HMB: Ein sehr komfortables und robustes E-Bike, ideal für lange Touren und den täglichen Gebrauch. Auch teurer.
  • Kalkhoff Image 5.B Move: Ein solides E-Bike mit guter Ausstattung und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Trek Allant+ 5: Ein sportliches E-Bike mit guter Performance und einem ansprechenden Design.

Diese Modelle sind zwar teurer, aber sie sind auch zuverlässiger und haben eine höhere Lebensdauer. Wenn du das Geld hast, solltest du sie in Erwägung ziehen. Es gibt auch viele andere Marken, die gute E-Bikes bauen. Schau dich einfach mal um.

Fazit: Was soll man nun tun?

Der RadRover 6 Plus Step-Thru ist ein E-Bike mit Stärken und Schwächen. Er ist okay für den Gelegenheitsfahrer, aber wer ein zuverlässiges und langlebiges E-Bike sucht, sollte sich nach Alternativen umsehen. Die Qualität der verbauten Teile ist nicht immer die beste, und die Probleme, die ich in meiner Werkstatt sehe, sind keine Einzelfälle. Er ist ein typisches Beispiel für ein E-Bike, das auf den ersten Blick gut aussieht, aber unter der Haube nicht immer hält, was es verspricht. In Deutschland ist er nicht die beste Wahl, da er nicht für die tägliche Nutzung bei Wind und Wetter gebaut wurde.
Meine Empfehlung: Wer den RadRover kauft, sollte ihn vorher gut prüfen und sich bewusst sein, dass er möglicherweise öfter in die Werkstatt muss. Wenn du bereit bist, diese Kompromisse einzugehen, dann kannst du ihn kaufen. Wenn du aber ein zuverlässiges und langlebiges E-Bike suchst, dann solltest du dich nach Alternativen umsehen.

So, das war's von mir. Ich hoffe, ich konnte euch bei eurer Entscheidung helfen. Fahrt vorsichtig und denkt daran: Ein gutes E-Bike ist nicht nur schön, sondern auch zuverlässig. Bis zum nächsten Mal!

Back